Schiff
Geschichte
"Alice" - "Harmattan" - "Mytilus"
Die MYTILUS wurde 1939 auf der Dawartz-Werft in Tönning als Krabbenkutter aus Holz gebaut und auf den Namen "Alice" getauft.
Erst 1975 schied sie aus der Berufschifffahrt aus, wurde danach in "Harmattan" (ein Passatwind in Westafrika) umgetauft und für private Zwecke genutzt.
Anfang 1987 erwarb der Verein das Schiff und segelte mit ihm zwei Jahre auf Elbe und Ostsee. Im Laufe des Jahres 1989 wurde allerdings immer deutlicher, dass der Holzrumpf dringend renovierungsbedürftig war. Nach und nach traten so viele Mängel zutage, dass aus der ursprünglich geplanten Renovierung in den Jahren 1989 bis 1996 ein Neubau nach historischem Vorbild wurde.
Außer dem Kielbalken, dem Achtersteven, dem Totholz, der Maschine, dem Klo und der Pinne konnte nichts mehr vom alten Schiff erhalten werden. Der Rumpf wurde nahezu in seiner alten Form (etwas höher und länger) nachgebaut, und um die Segeleigenschaften und die Stabilität des Schiffes im Wasser zu verbessern, wurde ein selbst gegossener Ballstkiel von 6 Tonnen unter das Schiff gebolzt. Das Rigg entspricht wieder dem ursprünglichen Entwurf: Krabbenkutter bevorzugten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts eine Kuttertakelung mit nur einem Mast und dem über den Bug hinausragenden Klüverbaum. Die Besegelung besteht aus Großsegel, darüber das Toppsegel, vorne Fock, Klüver und Flieger. Der Klüver wird mithilfe des Raggrings am Klüverbaum nach vorne gezogen.
Im Frühjahr 1996 fand der zweite Stapelhub des Schiffes statt, und ohne den Zorn des Klabautermannes heraufzubeschwören, konnte das Schiff in MYTILUS umgetauft werden. Mytilus ist lateinisch und heißt Miesmuschel.