Ausbildungstörn 2018 Egernsund – Lyø – Årøsund – Flensburg

Törngebiet 2024

Endlich war es so weit – am 15. September traf sich eine bunte Crew, um Mytilus kennen und segeln zu lernen. Mit und dabei waren Fee, Bella, Simon, Jochen, Naoko, Jelka, Martin und Clarissa sowie Kerstin und Michael als „die Ausbilder“.

Da es am ersten Tag eine kräftige Brise mit SW 5 auf der Flensburger Förde gab, fuhren wir zunächst nur mit der Fock über das Nybøl Nor nach Gråsten, um das Schloss anzusehen und uns mit dem Schiff vertraut zu machen. Denn die meisten der Crew waren bisher noch gar nicht oder nur mit ihren Gruppen auf dem Schiff gewesen. So gab es viel Neues kennenzulernen, und dann kam auch noch die Sicherheitseinweisung … und ein leckeres Abendessen.

Der nächste Tag begann mit Sonnenschein und einer mäßigen Brise – ideales Trainingswetter für Wenden und Halsen, ausreffen, Mytilus-MOB-Manöver … Am späten Sonntagnachmittag liefen wir dann in den Stadthafen von Sønderborg ein.

Am Montag galt es nun seefest zu werden, denn wir wollten über den Kleinen Belt nach Ærø oder Lyø fahren – abhängig von der vorhergesagten Windrichtungsänderung. Wie so oft änderte sich auch der Wind und hörte erstmal auf – und wir lernten das Warten auf den Wind. So dümpelten wir vor Kegnæs herum, den Leuchtturm fest im Blick, übten Knoten und Wenden und Halsen. Dann kam plötzlich der ersehnte Wind aus West und nahm schnell an Stärke zu – Einreffen war angesagt und schnelles segeln – Naoko schaffte unseren Wochenrekord von 7,5 Knoten auf Halbwindkurs nach Lyø. Der Wind nahm weiter zu, sodass wir uns beeilen mussten, in den Hafen zu kommen. Rückwärts in die Box klappte trotzdem ohne Probleme, der Skipper war stolz. Abends gab es dann noch Hafenkino beim Anlegen von größeren Segelschiffen.

Starkwindtag am Dienstag. Sturmwarnung vom Kattegat bis zur südlichen Ostsee. An Ablegen war aufgrund der Wetterlage nicht zu denken, Regen und Wolken peitschten über unser Schiff. Wir suchten uns ein paar Regenpausen, um in Kleingruppen den Umgang mit Bergebrook und Lecksegel zu üben. Dazu gab es noch Theorieeinheiten zu den Navigationsgeräten an Bord, Seekarten und Korrekturen, Grundlagen Funk … und Zeit zum Backen. Die Zeit der günstigen Winde war jetzt vorbei – Kreuzen hieß die Devise der letzten drei Tage auf dem Weg zurück nach Flensburg. Wir wählten den Weg nach Norden Richtung Årø, um den Wind nicht genau von vorne zu bekommen und geschützte Gewässer zu nutzen. Nur langsam ging es voran, die See bremste uns erheblich. Hoch-am-Wind segeln lernen, war das Tagesziel. Abends kamen wir dann erschöpft in Årøsund an.

Weiter ging es dann durch den Alsfjord und den Alssund wie erwartet etwas schneller, da sich hier kaum noch Welle aufbaute. Bis zu unserem Ankerplatz in der Vemmingbund vor Sønderborg (mit Einkaufsstopp) dauerte es aber dann doch noch etwas. Am Abend übten wir noch MOB-Manöver unter Maschine und mussten mehrfach den Anker fallen lassen, bis wir einen festen Platz gefunden hatten. So wurde es recht spät.

 

Letzter Segeltag, Freitag. Wir waren inzwischen zu einer Crew zusammengewachsen und konnten uns aufeinander verlassen. Der Wind wehte aus Südwest mit wechselnder Stärke, sodass wir viel kreuzen mussten und viermal den Klüver wechseln sowie ein- und ausreffen konnten. Das ging mit jedem Mal schneller und wir refften im Wind, auf Am-Wind-Kurs und im Beilieger. So wurde es noch ein recht anspruchsvoller Segeltag mit viel Action und wenig Regen, der trotz der Anstrengungen uns allen viel Spaß gemacht hat. Und so gingen wir am Samstag recht wehmütig von Bord und spürten: Das wollen wir am liebsten noch einmal machen…

Michael Mertens

Mytilus

Segeln mit Pfadfinder- und Jugendgruppen

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