Am 13. März 1983 wurde der Verein Mytilus von ehemaligen Jugendgruppenleitern und -leiterinnen des Pfadfinderbundes Nord, Hamburg (PBN), und von weiteren engagierten Seglern und Seglerinnen gegründet. Verbindendes Element war der Wunsch, auch als Erwachsene weiterhin Jugendarbeit zu unterstützen und an gemeinschaftlichen Aufgaben mitzuwirken. So entstand die Idee, ein historisches Segelschiff zu erhalten und Jugendgruppen, die sonst wenig mit Seefahrt zu tun haben, diese Erlebniswelt zu eröffnen.
Zwischen 1981 und 1987 versuchte der Verein zweimal vergeblich, andere Schiffe in Fahrt zu bringen. Beim Fischkutter „Anna“ schlug die Bergung in der Kieler Förde fehl und bei der Lemster-Aak „Senta IV“, die in Heiligenhafen erworben worden war, missglückte die Restaurierung.
Von 1987 bis 1996 drehte sich alles um die Restaurierung und den Umbau der „Harmattan“ zur Mytilus. Nachdem das Schiff in Emden erworben worden war und sich bei Törns auf der Elbe und Ostsee gezeigt hatte, dass eine Restaurierung dringend nötig war, wurde es dann von Vereinsmitgliedern und ABM-Kräften in Schnalles Hafen bei Wedel umgebaut. Nach dem Stapelhub als „Mytilus“ wurden erste Törns auf Nord- und Ostsee gefahren.
Seit 1996 ist die „Mytilus“ jedes Jahr von Anfang Mai bis Ende Oktober auf der Elbe, der Nordsee, aber vor allem auf der Ostsee und den angrenzenden Gewässern unterwegs: Kattegat, Skagerak bis in den Oslo-Fjord, Vänern und einmal quer durch Schweden über Götakanal, Vättern, Vänern und Trollhättan-Kanal sowie in den Schärengebieten Schwedens, entlang der Deutschen Ostseeküste bis nach Polen, sogar einmal bis Estland und zu den Åland-Inseln. Nach dem Öffentlichkeitstag am 1. Mai im Museumshafen Hamburg-Harburg geht es meist rasch nach Flensburg, um nach Himmelfahrt an der Rum-Regatta, dem größten Treffen von Traditionsschiffen der Ostsee, teilzunehmen. Anschließend wird in mehreren Etappen das Törnziel des Sommers angefahren, das immer schon 1 ½ Jahre vorher festgelegt wird.